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Zum Jahreswechsel
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Ein Blick ins Jahresprogramm
Der zweite Bauabschnitt der Sanierungsarbeiten am Schlösschen startet zum näher rückenden Ende des Winters. Nach dem vorzeitigen Saisonende 2014 müssen daher 2015 leider Auswirkungen auf den Saisonstart in Kauf genommen werden: Die Museumssaison startet diesmal erst mit einer Ausstellungseröffnung am 30. Mai. Doch es gibt auch Positives anzukündigen. Erstmals wird das Schlösschen danach auch im Winter geöffnet sein.
Das Jahresprogramm 2015 wird, soweit es bisher feststeht, so aussehen:
10. Mai: In der Reihe »Meisterkonzert im Schlösschen« gibt es um 17 Uhr ein Kammerkonzert mit Andreas Reiner, Violine, und Desar Sulejmani, Klavier. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Ludwig van Beethoven und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Veranstalter: Kulturkreis Wertheim
30. Mai bis 27. September: Ausstellung »Gotthardt Kuehl, Wilhelm Trübner, Heinrich Breling — Drei Maler des deutschen Impressionismus im Umkreis Max Liebermanns«.
11. und 12. Juli:»Gartenwelten«, eine Gartenmesse im Park des Schlösschens. Veranstalter: Cottage Garden
4. Oktober: Im Rahmen der Reihe »Meisterkonzert im Schlösschen« gastiert ab 17 Uhr Cello Duello mit Jens Peter Maintz, Violoncello, und Wolfgang Emanuel Schmidt, Violoncello. Veranstalter: Kulturkreis Wertheim
7. November bis 31. Januar 2016: Ausstellung »Max Kruse (1854–1942) — ein Bildhauer der Berliner Secession — und Gemälde der Tochter Annemarie Kruse (1889–1977), einer Schülerin von Henri Matisse«. Gleichzeitig wird im Grafschaftsmuseum Wertheim die Ausstellung »Käthe Kruse (1883–1968) und ihre Puppen und ›Urmel aus dem Eis‹ von Max Kruse (geb. 1921)« gezeigt.
Das Jahresprogramm 2015 wird, soweit es bisher feststeht, so aussehen:
10. Mai: In der Reihe »Meisterkonzert im Schlösschen« gibt es um 17 Uhr ein Kammerkonzert mit Andreas Reiner, Violine, und Desar Sulejmani, Klavier. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Ludwig van Beethoven und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Veranstalter: Kulturkreis Wertheim
30. Mai bis 27. September: Ausstellung »Gotthardt Kuehl, Wilhelm Trübner, Heinrich Breling — Drei Maler des deutschen Impressionismus im Umkreis Max Liebermanns«.
11. und 12. Juli:»Gartenwelten«, eine Gartenmesse im Park des Schlösschens. Veranstalter: Cottage Garden
4. Oktober: Im Rahmen der Reihe »Meisterkonzert im Schlösschen« gastiert ab 17 Uhr Cello Duello mit Jens Peter Maintz, Violoncello, und Wolfgang Emanuel Schmidt, Violoncello. Veranstalter: Kulturkreis Wertheim
7. November bis 31. Januar 2016: Ausstellung »Max Kruse (1854–1942) — ein Bildhauer der Berliner Secession — und Gemälde der Tochter Annemarie Kruse (1889–1977), einer Schülerin von Henri Matisse«. Gleichzeitig wird im Grafschaftsmuseum Wertheim die Ausstellung »Käthe Kruse (1883–1968) und ihre Puppen und ›Urmel aus dem Eis‹ von Max Kruse (geb. 1921)« gezeigt.
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Auch 2015 werden die Gartenwelten, hier ein Eindruck von der Veranstaltung 2014, wieder ein Publikumsmagnet sein. -- Foto: Friedrich Lehmkühler |
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Kunst und Picknick zum Auftakt
Mit dem Mai nähert sich das Ende der verlängerten Zwangspause unseres Museums, die durch die Sanierung der historischen Fenster bedingt war, wie wiederholt berichtet worden ist. Mit dem Jahresprogramm befasste sich am Dienstag nochmals der Vorstand des Förderkreises Schlösschen im Hofgarten.
Offizieller Saisonstart des Museums ist demnach mit der Eröffnung der Ausstellung »Gotthardt Kuehl, Wilhelm Trübner, Heinrich Breling – Drei Maler des deutschen Impressionismus im Umkreis Max Liebermanns« am Samstag, 30. Mai, um 11 Uhr im Gartensaal des Schlösschens. Im Anschluss veranstaltet der Förderkreis im Park des Schlösschens ein Picknick, für das jeder seine Speisen und Getränke mitbringt. Zu beiden Veranstaltungen sind alle Freunde des Schlösschens eingeladen.
Bereits am Sonntag, 10. Mai, steht um 17 Uhr in der Reihe »Meisterkonzert im Schlösschen« ein Kammerkonzert mit Andreas Reiner, Violine, und Desar Sulejmani, Klavier, auf dem Programm. Zu Gehör gebracht werden Werke von Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn-Bartholdy u.a. Veranstalter ist der Kulturkreis Wertheim.
Offizieller Saisonstart des Museums ist demnach mit der Eröffnung der Ausstellung »Gotthardt Kuehl, Wilhelm Trübner, Heinrich Breling – Drei Maler des deutschen Impressionismus im Umkreis Max Liebermanns« am Samstag, 30. Mai, um 11 Uhr im Gartensaal des Schlösschens. Im Anschluss veranstaltet der Förderkreis im Park des Schlösschens ein Picknick, für das jeder seine Speisen und Getränke mitbringt. Zu beiden Veranstaltungen sind alle Freunde des Schlösschens eingeladen.
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So sah es beim Picknick im Park im Juni 2014 aus. In diesem Jahr findet das Picknick im Anschluss an die Ausstellungseröffnung am Samstag, 30. Mai, statt. -- Foto: Friedrich Lehmkühler |
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Drei Impressionisten zu Gast
»Gotthardt Kuehl, Wilhelm Trübner, Heinrich Breling – Drei Maler des deutschen Impressionismus im Umkreis Max Liebermanns«, so heißt die Ausstellung, mit der das Museum Schlösschen im Hofgarten am Samstag, 30 Mai, in die Saison startet.
Die Ausstellung zeigt Gemälde der Stiftung Schlösschen im Hofgarten aus dem Bestand der ehemaligen Stiftung Wolfgang Schuller sowie zahlreiche Leihgaben aus Museen (Greifswald, Schweinfurt, Lübeck, Fischerhude) und Privatbesitz. Der Lübecker Maler Gotthardt Kuehl (1850–1915), ein enger Freund Max Liebermanns, ist bekannt für seine impressionistischen Städteansichten und Kircheninterieurs und stellte häufig mit der Berliner Secession aus. Der gleichaltrige Wilhelm Trübner (1851–1917) malte ebenfalls zahlreiche Stadtansichten und Landschaftsgemälde und war bei fast allen Secessions-Ausstellungen beteiligt. Er war enger Freund von Heinrich Breling. Heinrich Breling (1849–1914), der Schwiegervater von Otto Modersohn, wurde 1883 von König Ludwig II. zum königlichen Professor an der Akademie der Künste in München ernannt, bevor er sich in seiner norddeutschen Heimat niederließ und sich der Landschaftsmalerei widmete.
Die Ausstellung ist bis zum 27. September geöffnet.
Die Ausstellung zeigt Gemälde der Stiftung Schlösschen im Hofgarten aus dem Bestand der ehemaligen Stiftung Wolfgang Schuller sowie zahlreiche Leihgaben aus Museen (Greifswald, Schweinfurt, Lübeck, Fischerhude) und Privatbesitz. Der Lübecker Maler Gotthardt Kuehl (1850–1915), ein enger Freund Max Liebermanns, ist bekannt für seine impressionistischen Städteansichten und Kircheninterieurs und stellte häufig mit der Berliner Secession aus. Der gleichaltrige Wilhelm Trübner (1851–1917) malte ebenfalls zahlreiche Stadtansichten und Landschaftsgemälde und war bei fast allen Secessions-Ausstellungen beteiligt. Er war enger Freund von Heinrich Breling. Heinrich Breling (1849–1914), der Schwiegervater von Otto Modersohn, wurde 1883 von König Ludwig II. zum königlichen Professor an der Akademie der Künste in München ernannt, bevor er sich in seiner norddeutschen Heimat niederließ und sich der Landschaftsmalerei widmete.
Die Ausstellung ist bis zum 27. September geöffnet.
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Heinrich Breling, Der Lichtstrahl, um 1906, Öl auf Leinwand, Fischerhuder Kunstkreis |
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Bilderbuchstart in die Saison
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Überfüllt: Gartensaal bei der Ausstellungseröffnung --- Fotos (7): Friedrich Lehmkühler |
Museumsdirektor Dr. Jörg Paczkowski beleuchtete in seinem einführenden Vortrag das freundschaftliche Verhältnis der drei Maler, die – so wie jetzt in Wertheim – noch nie zusammen ausgestellt worden seien, und ihre Bedeutung für die Entwicklung des deutschen Impressionismus.
Der Förderkreis Schlösschen im Hofgarten hatte anschließend zu einem Picknick im Park geladen und mit einer guten Vorbereitung durch seine Mitglieder Zeugnis von der Leistungsfähigkeit eines Vereins mit motivierten ehrenamtlichen Kräften gegeben. Der größte Teil der Eröffnungsteilnehmer nahm die Gelegenheit wahr, allerlei Delikatessen bei einem Glas Wein und guten Gesprächen zu probieren. Dass auch das Wetter passte, war eine glückliche Dreingabe und ein gutes Omen für die neue Saison.
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Impressionen vom Picknick im Park ... |
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Ausflugsziel Schlösschen
Ohne deshalb großes mediales Interesse zu wecken, ergreifen Jahr für Jahr immer mehr Wertheimer Besitz von Schlösschen und Park. Das Ensemble ist immer wieder Ziel von Bürgern, die auswärtigen Gästen die Schönheiten ihrer Stadt zeigen, von Vereinen und anderen Gruppen oder auch den Teilnehmern von Familientreffen und Familienfeiern.
Als ein Beispiel sei der Besuch von Mitgliedern der Facebook-Gruppe »Du kennst Dein Wertheim, wenn ...« vor einigen Tagen erwähnt. Nachdem Museumsmitarbeiter Kurt Bauer die Teilnehmer durch Park und Schlösschen geführt hatte, ließen alle den Nachmittag bei hochsommerlichem Wetter auf der Terrasse des »Cafés Sahnehäubchen« ausklingen, das im ehemaligen Gärtnerhaus im Schlosspark untergebracht ist und sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt hat.
Als ein Beispiel sei der Besuch von Mitgliedern der Facebook-Gruppe »Du kennst Dein Wertheim, wenn ...« vor einigen Tagen erwähnt. Nachdem Museumsmitarbeiter Kurt Bauer die Teilnehmer durch Park und Schlösschen geführt hatte, ließen alle den Nachmittag bei hochsommerlichem Wetter auf der Terrasse des »Cafés Sahnehäubchen« ausklingen, das im ehemaligen Gärtnerhaus im Schlosspark untergebracht ist und sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt hat.
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Krönender Abschluss eines schönen Ausflugs -- Foto: Privat |
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Tausende besuchen Gartenmesse
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Sonntagvormittag: Lebhaftes Publikumsinteresse vor dem ganz großen Ansturm -- Fotos: Friedrich Lehmkühler |
Guten Zuspruch fand auch die im Innern des Schlösschens laufende Ausstellung »Gotthardt Kuehl, Wilhelm Trübner, Heinrich Breling – Drei Maler des deutschen Impressionismus im Umkreis Max Liebermanns«, die neben dem hochrangigen Kunstgenuss auch klimatisierte Räume zur Erholung für Geist und Körper bot.
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Stauden, Blumen, Kräuter: Man fand, was man suchte. |
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Ein Blickfang für den Garten, nicht für alle erschwinglich. |
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Accessoires und Ausrüstungsdinge für drinnen und draußen. |
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Wer Hunger hatte, bekam auch seine Chance. |
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»Die Kruses« in zwei Museen zu Gast
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Käthe und Max Kruse, 1903 -- Vorlage: Museen Donauwörth |
Das Museum Schlösschen im Hofgarten widmet sich mit seiner eigenen Sammlung den Künstlern der Berliner Secession. Eine neue Sonderausstellung zu diesem Künstlerkreis befasst sich nun mit dem Bildhauer Max Kruse, seiner Familie sowie den befreundeten Künstlern. Zu sehen ist die neue Ausstellung ab 7. November. Die Ausstellung »Die Kruses« ist wegen ihres Umfanges auf zwei Wertheimer Museen, Schlösschen im Hofgarten und Grafschaftsmuseum, aufgeteilt.
Max Kruse und sein Anhang werden im Schlösschen im Hofgarten zu sehen sein, das Grafschaftsmuseum widmet sich Käthe Kruses Puppen und dem Werk ihres jüngsten Sohnes Max, des kürzlich verstorbenen Kinderbuchautors. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth.
Stammvater der Künstlerfamilie war der Berliner Bildhauer und Bühnenbildgestalter Max Kruse (1854–1942). Wie sein Bruder Oskar Kruse-Lietzenburg (1847–1919) gehörte er der Künstlervereinigung Berliner Secession an. Aus erster Ehe Max Kruses mit Anna Pavel ging die Tochter Annemarie (1889–1977) hervor, die ihre Ausbildung zur Künstlerin bei Henri Matisse in Paris erhielt. Hier lernte sie ihren späteren Ehemann, den Russen Igor von Jakimow (1885–1962) kennen. Er war Maler und Bildhauer zugleich. Die Söhne der beiden, Erasmus (1918 – 1944) und Igor (1914 - 1944) sowie die Tochter Marina (* 1922) waren ebenfalls künstlerisch aktiv.
In zweiter Ehe heiratete Max Kruse die Schauspielerin Katharina Johanna Simon (1883–1968), die spätere Puppenkönigin Käthe Kruse. Von ihr wird ein großartiges Puppensortiment aus den verschiedensten Schaffensperioden gezeigt. Aus der Verbindung Käthes mit Max Kruse gingen sieben Kinder hervor, die alle in künstlerischen Bereichen tätig werden sollten. Vom jüngsten Sohn, Max Kruse jun. (1921-2015), dem Schöpfer des legendären »Urmel«, werden Bücher und ihre Verfilmungen gezeigt.
Von den zahlreichen Malerfreunden der Kruses präsentiert die Ausstellung Werke von Kollegen der Berliner Secession wie Max Slevogt, Maria Slavona und Sabine Lepsius wie auch der Bildhauer August Gaul, Louis Tuaillon und Renée Sintenis, darüber hinaus Gemälde von Hans Purrmann, dem Leiter der Matisse-Schule in Paris, seiner Frau Mathilde Vollmoeller-Purrmann, Friedrich Ahlers-Hestermann, Adolf Hacker und Ida Gerhardi.
Die Ausstellung wird vom 7. November 2015 bis 28. Februar 2016 zu sehen sein. Ausstellungseröffnung ist am Samstag, 7. November, um 11 Uhr im Gartensaal des Schlösschens im Hofgarten sowie um 14.30 Uhr im Grafschaftsmuseum. Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es unter Telefon +49-9342/301-511.
Für die Ausstellung öffnet das Hofgartenschlösschen erstmals auch im Winter. Die veränderten Öffnungszeiten vom 7. November (Ausstellungseröffnung) bis 28. Februar 2016: Dienstag bis Samstag, 13 bis 17 Uhr, sowie an Sonn- und Feiertagen 12 bis 18 Uhr. Wie auch das Grafschaftsmuseum bleibt das Schlösschen am 24. und 31. Dezember geschlossen.
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Max Kruse, Siegerbote von Marathon, 1881, Original in der Alten Nationalgalerie in Berlin, Kopie im Besitz der Stiftung Schlösschen im Hofgarten. |
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»Kunst & Hut« im Gartensaal
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Zwei Modelle von Richard Lang -- Vorlage: Hutatelier Lang |
Ein Leckerbissen für alle Freunde der Kunst und der Hutmode wartet am Sonntag, 15. November 2015, ab 14 Uhr im Schlösschen auf die Besucher. Unter dem Titel »Kunst & Hut« gibt es zunächst eine Führung durch die neue Ausstellung »Die Kruses« durch Museumsdirektor Dr. Jörg Paczkowski. Ab 15 Uhr schließt sich unter dem Motto »Hut tut gut« eine Hutmodenschau des Walldürner Ateliers Lang an - ein Highlight für alle modebewussten Frauen.
Richard Langs Kreationen sind auf Laufstegen in Paris, London und New York zu Hause, wo internationale Modedesigner sie gern zur Ergänzung ihrer Modeschöpfungen einsetzen. Lang selbst bezeichnet seine Hüte als Objekte, die Gelassenheit mit Stil und eine klare Harmonie charakterisieren: »Eine Aura der Achtung und Neugierde umgibt die Trägerin eines Lang-Hutes, weil nicht alles an ihr durchschaubar ist.«
Im Anschluss findet ein Stehempfang mit kleinen Köstlichkeiten statt. Daneben gibt es Gelegenheit, die Modeexponate persönlich in Augenschein zu nehmen.
Ein Unkostenbeitrag wird erhoben. Um Anmeldung zu der Veranstaltung wird gebeten unter j.paczkowski@schloesschen-wertheim.de, 06282/258 (Telefon) oder 09342/932210 (Fax).
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Lang-Hut als perfektes Accessoire -- Vorlage: Hutatelier Lang |
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Geniale Künstlerfamilie zu Gast
Eine Künstlerfamilie im Zentrum des Kunstgeschehens ihrer Zeit zeigt die Doppelausstellung »Die Kruses« im Schlösschen und im Wertheimer Grafschaftsmueum. Die Kuratorin, die renommierte Kunsthistorikerin Dr. Sigrun Paas, schlug bei der sehr gut besuchten Eröffnung am Samstag im Gartensaal des Schlösschens ebenso wie Hausherr Dr. Jörg Paczkowski den Bogen von der Berliner Secession bis zum Café du Dôme im Paris der Künstler um Henri Matisse.
Die Idee, sich näher mit der Künstlerfamilie Kruse zu beschäftigen, war durch die Dauerleihgabe von Max Kruses Bronzeskulptur des »Siegerboten von Marathon« aufgekommen, die der langjährige Förderer und Mäzen Dr. Benno K. Lehmann dem Schlösschen 2013 überlassen hatte mit den Worten: »Er passt hierher.«
Zu der Ausstellung bieten die beiden Museen ein umfangreiches Begleitprogramm:
Die Idee, sich näher mit der Künstlerfamilie Kruse zu beschäftigen, war durch die Dauerleihgabe von Max Kruses Bronzeskulptur des »Siegerboten von Marathon« aufgekommen, die der langjährige Förderer und Mäzen Dr. Benno K. Lehmann dem Schlösschen 2013 überlassen hatte mit den Worten: »Er passt hierher.«
Zu der Ausstellung bieten die beiden Museen ein umfangreiches Begleitprogramm:
- Sonntag, 15. November, 14 Uhr:»Kunst & Hut«, Führung und Hutmodenschau
- Mittwoch, 18. November, 19 Uhr:»Max Kruse junior von der Kindheit im Käthe-Kruse-Haus bis zum Urmel«, Vortrag von Dr. Constanze Neuendorf im Grafschaftsmuseum
- Mittwoch, 2. Dezember, 19 Uhr:»Annemarie Kruse und Maler des Café du Dôme um Henri Matisse«, Vortrag von Dr. Jörg Paczkowski im Schlösschen
- Sonntag, 13. Dezember, 15 Uhr:»Urmel«-Lesung mit Bildern in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Buchheim im Grafschaftsmuseum
- Mittwoch, 16. Dezember, 19 Uhr:»Käthe Kruse als Künstlerin und Puppenmacherin«, Vortrag von Dr. Sigrun Paas im Schlösschen
- Sonntag, 17. Januar, 11.15 Uhr:»Zwischen zwei Stürmen — Annemarie Kruse und Igor von Jakimow in Russland«, Vortrag von Dr. Jörg Paczkowski im Schlösschen
- Sonntag. 24. Januar, 15 Uhr:»Käthe Kruse und ihre Puppen«, Vortrag von Thomas Heitele, Leiter des Käthe-Kruse-Museums Donauwörth. Im Anschluss ab 17 Uhr Begutachtung von Käthe-Kruse-Puppen durch Heitele im Grafschaftsmuseum
- Sonntag, 14. Februar, 11.15 Uhr:»Max Kruse und die Berliner Secession«, Vortrag von Dr. Benno K. Lehmann im Schlösschen
- Sonntag, 21. Februar, 15 Uhr:»Urmel«-Lesung mit Bildern in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Buchheim im Grafschaftsmuseum
- Sonntag, 28. Februar, 11.15 Uhr: Abschlussveranstaltung im Schlösschen
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»Das ist mein Bruder«: Max-Kruse-Enkelin Dr. Julia Lehfeldt mit ihrer Enkelin beim Rundgang durch dieAusstellung im Schlösschen im Hofgarten. -- Foto: Elmar Kellner |
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Kunst & Hut: Impressionen
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Eine prächtige Bühne für die Hutmodenschau bot der Gartensaal des Schlösschens. -- Alle Fotos: Friedrich Lehmkühler |
Zunächst führte der Hausherr, Museumsdirektor Dr. Jörg Paczkowski, in die Ausstellung ein und sprach kurzweilig über die große und im europäischen Kunstbetrieb bestens vernetzte Familie Kruse. Wegen des großen Andrangs hatte er auf die eigentlich geplante Führung durch die Ausstellung verzichten müssen. Doch hatten die Besucher Gelegenheit, die Kunstwerke individuell zu besichtigen.
Richard Lang, assistiert durch seine Frau Victoria und drei als Models brillierende Kundinnen seines Hutateliers, stellte dann zu Chansons Edith Piafs und Musik anderer Pariser Künstler einen Querschnitt durch seine Kollektion vor und erntete immer wieder stürmischen Beifall des Publikums für seine außergewöhnlichen Kreationen.
Für den Veranstalter, den Förderkreis Schlösschen im Hofgarten, hatte dessen Vorsitzender Heiko Albrecht eingangs in seiner Begrüßung auch an die Herausforderung unserer Gesellschaft durch die Terroranschläge von Paris erinnert. Im Anschluss an die Modenschau servierte der Förderkreis edle Pralinés, Pumpernickel-Canapés und Getränke. Daneben machten viele der Besucherinnen Gebrauch von der Möglichkeit, die Hutmodelle auszuprobieren und zu erwerben.
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Drei Kundinnen des Hutateliers Lang und das Publikum hatten viel Freude amAuftritt der Damen als Hobby-Models. |
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Backstage: Richard Lang und seine Frau Victoria sorgen für einen reibungslosen Ablauf, während die Models offensichtlich viel Spaß an ihrer Rolle haben. |
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Brausenden Schlussapplaus gab es nach Richard Langs Schlusswort, hier mit Ehefrau Victoria, den drei Models und Förderkreis-Vorsitzendem Heiko Albrecht. |
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Lebhafte Gespräche bei kleinen Leckereien zum Abschluss. |
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Für die meisten Damen ein Muss: Probieren und oft auch Erwerb der soeben bewunderten Richard-Lang-Hüte. |
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Matisse-Schülerin Annemarie Kruse
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Annemarie Kruse (1889–1977), eine Tochter Max Kruses und Anna von Pawels, war in erster Ehe mit Igor von Jakimow, in zweiter mit Werner Kirchner verheiratet. |
»Annemarie Kruse und Maler des Café du Dôme um Henri Matisse«, so lautet der Titel eines Vortrags, den Museumsdirektor Dr. Jürg Paczkowski am Mittwoch, 2. Dezember, um 19 Uhr im Gartensaal des Schlösschens halten wird. Der Vortrag gehört zu den Rahmenveranstaltungen der laufenden Ausstellung »Die Kruses – eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis«.
2004 fand in Berlin die große Ausstellung des New Yorker Museums of Modern Art mit dem Titel »MoMa« statt. Eines der damals am häufigsten abgebildeten Gemälde war der »Tanz« von Henri Matisse (1869–1954). Dieser ungewöhnliche Künstler gründete auf Initiative zweier deutscher Künstler, Hans Purrmann und Oskar Moll, 1908 in Paris die Akademie Matisse, die nicht kommerziell arbeitete und den angehenden Künstlern eine klassische Grundausbildung anbot.
Interessant ist, dass der Anteil junger Frauen unter den Schülern besonders hoch war. Allerdings wollte Matisse auf keinen Fall Schüler haben, die so malten wie er. Er wollte unabhängige, eigene Persönlichkeiten ausbilden. Zu diesen Künstlern gehörte auch Annemarie Kruse, die Tochter des Berliner Bildhauers Max Kruse. Sie war damals jüngste Schülerin von Matisse. Der Hamburger Maler Friedrich Ahlers-Hestermann, der mit Modersohns befreundet war und auch in Wertheim gemalt hat, konnte Hans Purrmann, der die Akademie leitete, überzeugen, dass die Stieftochter der Puppenmacherin Käthe Kruse aufgenommen werden müsse. Alle diese Künstler sind mit ihren Werken in der laufenden Ausstellung zu sehen.
Das Pariser Café du Dôme war ein Künstlertreff im Stadtteil Montparnasse. Dort trafen sich als Stammgäste auch Friedrich Ahlers-Hestermann, Paul Gaugin, Ida Gerhardi (deren Bilder im Schlösschen zu sehen sind), Rudolf Levy, Pablo Picasso, Hans Purrmann und seine Frau Mathilde Vollmoeller (deren Werke gegenwärtig auch in Wertheim zu sehen sind) und Bela Czobel (aus Wertheims Partnerstadt Szentendre). Im Vortrag werden diese außergewöhnlichen Künstler vorgerstellt, die einen großen Einfluss auf die Kunstentwicklung in Deutschland und Europa hatten und die zum Teil auch in Wertheim waren.
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Das Porträt des Bildhauers und Malers Max Kruse (1854–1942), gemalt von seiner Tochter Annemarie von Jakimow-Kruse, wird ebenfalls in der Ausstellung im Schlösschen gezeigt. |
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Künstlerin und Puppenmacherin
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Käthe Kruse (1883–1968) mit einigen ihrer Puppenmodelle. |
In der Vortragsreihe zur Ausstellung »Die Kruses — eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis« widmet sich die Kunsthistorikerin Dr. Sigrun Paas am Mittwoch, 16. Dezember, dem Leben und Werk von Käthe Kruse. Beginn ist um 19 Uhr im Gartensaal des Schlösschens im Hofgarten. Unter dem Titel »Käthe Kruse als Künstlerin und Puppenmacherin« beleuchtet Frau Paas das interessante Leben der als Puppenmutter bekannt gewordenen Frau des Bildhauers Max Kruse und Mutter des »Urmel«-Schöpfers Max Kruse jun.
Die Kunsthistorikerin Dr. Sigrun Paas war in ihrem Berufsleben unter anderem an der Kunsthalle Hamburg sowie am Landesmuseum Mainz tätig und leitete ab 1995 die Max-Slevogt-Galerie Edenkoben. Heute ist sie im Ruhestand und seit 2012 Trägerin der Max-Slevogt-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz.
Vor dem Vortrag besteht die Möglichkeit zur Besichtigung der Sonderausstellung über die malenden und bildhauerisch tätigen Mitglieder der Familie Kruse. Hier werden auch bisher nie öffentlich ausgestellte Gemälde von Käthe Kruse gezeigt. Der zweite Teil der Ausstellung befindet sich im Grafschaftsmuseum. Dort sind die Puppen von Käthe Kruse ausgestellt.
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Heilige Familie, Sissi und Gartenzwerg
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Rot, golden und mit Engelshaar ist einer der zahlreichen Christbäume in der Weihnachtsausstellung des Wertheimer Glasmuseums geschmückt. Foto: Friedrich Lehmkühler |
Über die sehenswerte Ausstellung, die noch bis zum 6. Januar 2016 läuft, kann man sich auf der Webseite des Museums informieren. Ein perfektes Kulturwochenende für Besucher Wertheims schließt neben der bis Ende Februar laufenden Doppelausstellung über die Künstlerfamilie Kruse im Schlösschen und im Wertheimer Grafschaftsmueum einen Besuch des Glasmuseums mit ein.
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Ideen für den Museumsshop
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Vor-Ort-Termin im Schlösschen (von links): Dr. Norbert Stallkamp, Regina Tröber, Wolfgang Stein und Evi Petzold-Bintakies -- Foto: Friedrich Lehmkühler |
Für eine erste Ideensammlung vor Ort war in dieser Woche Regina Tröber von der Firma Tröber Raumkonzepte GmbH in Wertheim-Bettingen eingeladen worden, die mit Vertretern von Stiftung und Förderkreis bei einer Begehung die räumlichen und gestalterischen Möglichkeiten erkundete. Frau Tröber wird im nächsten Jahr ihre Vorschläge vorstellen, die dann in den Vorständen von Stiftung und Förderkreis diskutiert werden sollen.
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»Zwischen zwei Stürmen«
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Annemarie Kruse (1889–1977), eine Tochter Max Kruses und Anna von Pawels, war in erster Ehe mit Igor von Jakimow verheiratet. |
Er wird über das ungewöhnliche Leben der Annemarie Kruse in Russland berichten. Nachdem diese Künstlerin, Tochter des Berliner Bildhauers Max Kruse, in Paris jüngste Schülerin von Henri Matisse geworden war, lernte sie dort auch ihren späteren Ehemann Igor von Jakimow kennen, den sie gegen den Willen des Vaters 1912 heiratete.
Sie ging mit ihm nach Russland, um auf dem väterlichen Gutshof ihres Mannes zu leben. Sie hatte sich eine künstlerisch fruchtbare Zeit in Russland erträumt. Doch es kam alles anders. Der Erste Weltkrieg brach aus. Ihr Mann musste an die Front. Obwohl sie durch die Heirat Russin geworden war, begegnete man ihr mit großer Skepsis. Sie versuchte, den Gutshof allein mit einem alten Inspektor zu bewirtschaften. Nach anfänglichen Erfolgen wurde das Leben dort immer schwerer. Die Oktoberrevolution kündigte sich an und brach dann mit aller Härte auch über den Gutshof herein.
Nach dem Waffenstillstand zwischen Russland und Deutschland 1917 war sie plötzlich wieder eine auch in Russland geduldete deutsche Frau. Doch auch dies währte nicht lange. Nach dem Krieg kehrte die Familie nach Deutschland zurück.
Immer wieder taucht in ihren Erinnerungen auf, dass sie eigentlich am liebsten malen wollte. Sie kam kaum dazu. Trotz aller Widrigkeiten sind einige interessante Zeichnungen und Gemälde entstanden, die - obwohl der Schwiegersohn von Max Liebermann sie vorübergehend retten konnte - verschollen sind. Bereits 1919 erschienen beim Ullstein-Verlag in Berlin ihre Erinnerungen »Der Gutshof Jakimow«. Auch in ihren noch unpublizierten Erinnerungen geht sie auf diese ungewöhnliche Zeit ein. Ihre Berichte sind ein besonders intensives Zeitdokument.
Der Vortrag gehört zum Rahmenprogramm der Doppelausstellung »Die Kruses — eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis«.
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Vortrag und Puppenbegutachtung
Vor allem an Puppenliebhaber wendet sich eine weitere Veranstaltung im Rahmenprogramm der Doppelausstellung »Die Kruses — eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis« am Sonntag, 24. Januar, im Wertheimer Grafschaftsmuseum. Um 15 Uhr hält der Kulturwissenschaftler Thomas Heitele im Modersohnsaal den Lichtbildervortrag »Käthe Kruse und ihre Puppen«, in dem er die Geschichte der Puppenmanufaktur von Käthe Kruse bis zur heutigen Produktion in Donauwörth nachzeichnet. Anschließend präsentiert er in der Ausstellung die wichtigsten Puppentypen im Original. Heitele ist Leiter der Städtischen Museen Donauwörth, zu denen auch das Käthe-Kruse-Puppenmuseum gehört.
Ab 17 Uhr besteht für Besucher die Möglichkeit, historische Käthe-Kruse-Puppen zur Begutachtung vorzulegen. Wer also solche Puppen besitzt, kann Näheres dazu erfahren und sich zum Beispiel über Restaurierungsmöglichkeiten informieren.
Zu Vortrag und Begutachtung wird nur der reguläre Museumseintritt erhoben.
Ab 17 Uhr besteht für Besucher die Möglichkeit, historische Käthe-Kruse-Puppen zur Begutachtung vorzulegen. Wer also solche Puppen besitzt, kann Näheres dazu erfahren und sich zum Beispiel über Restaurierungsmöglichkeiten informieren.
Zu Vortrag und Begutachtung wird nur der reguläre Museumseintritt erhoben.
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Puppe VIII, »Friedebald«, 1929, Puppe aus dem ersten Jahr, in dem dieses Modell angeboten wurde, mit Originalkleidung, -- Vorlage: Museen Donauwörth |
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Stammvater einer Künstlerfamilie
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Der Bildhauer Max Kruse (1854―1942), zu seiner Zeit »der schönste Mann Berlins«, auf einer Aufnahme aus Familienbesitz. -- Repro: Kurt Bauer |
Über »Max Kruse und die Berliner Secession« spricht der zum Vorstand des Förderkreises Schlösschen im Hofgarten gehörende Kunsthistoriker Dr. Benno K. Lehmann am Sonntag, 14. Februar, um 11.15 Uhr im Gartensaal des Schlösschens. In dem Lichtbildvortrag werden Leben und Werk des Bildhauers, Erfinders und Zeichners Max Kruse, des Mannes von Käthe Kruse und Stammvaters der Künstlerfamilie Kruse, präsentiert.
Neben seinen Berliner Jugendjahren, Ausbildung und ersten künstlerischen Erfolgen sowie der familiären Entwicklung werden seine Kontakte und Aktivitäten in der Berliner Secession aufgezeigt, deren historische Entstehung ebenfalls kurz dargestellt wird. Dabei findet auch sein künstlerischer Freundeskreis Erwähnung, zu dem neben anderen August Gaul, Louis Tuaillon und August Kraus gehörten. Sie sind in der laufenden Ausstellung ebenfalls mit Arbeiten vertreten. In der Schlussbetrachtung wird Kruses künstlerische Tätigkeit insgesamt beurteilt.
Der Vortrag gehört zum Rahmenprogramm der Doppelausstellung »Die Kruses — eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis«.
Zum Vortrag und zur Besichtigung der Ausstellung wird der reguläre Museumseintritt erhoben.
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Kunst & Parfum
Gemeinsam mit der Wertheimer Parfümerie »Cremetöpfchen« bietet der Förderkreis Schlösschen im Hofgarten zum Auftakt des Schlusswochenendes der Doppelausstellung »Die Kruses — eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis« eine ganz besondere Veranstaltung unter dem Titel »Die Düfte von Serge Lutens« an.
Am Freitag, 26. Februar, geht es um 19.30 Uhr im Gartensaaal des Schlösschens mit einem Vortrag von Museumdirektor Dr. Jörg Paczkowski los: »Annemarie Kruse bei Henri Matisse in Paris«.
Julia Reinelt von dem Unternehmen Shiseido, zu dem auch die Marke Serge Lutens gehört, spricht dann über »Serge Lutens — ein begnadeter Künstler, ein genialer Parfumeur« und präsentiert einige Düfte des 1942 in Lille geborenen Franzosen, der der Zeitschrift Vogue ebenso seinen Stempel aufdrückte wie dem Haus Christian Dior und dem japanischen Kosmetik-Konzern Shiseido.
Ein Stehempfang und die Möglichkeit zum individuellen Museumsrundgang schließen den Abend ab.
Zu der Veranstaltung wird kein Eintritt erhoben, doch ist eine Spende stets willkommen.
Wegen der begrenzten Zahl von Sitzplätzen wird um Voranmeldung bis spätestens Donnerstag, 25. Februar 2016, auf einem dieser Wege gebeten: Telefon 09342/7736, Fax 09342/932210, Mail schloesschen@gmx.eu oder info@cremetoepfchen-wertheim.de.
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Max Kruse und die Berliner Secession
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Der Kunsthistoriker Dr. Benno K. Lehmann bei seinem Vortrag im Gartensaal des Schlösschens -- Foto: C. Neuendorf |
Als Sohn einer Kaufmannsfamilie 1854 in Berlin geboren, hat Kruse in seiner erst mit 74 Jahren verfassten Autobiografie »Ein Lausejunge aus gutem Haus« über seine Jugend berichtet. Kruse studierte zunächst Architektur am Polytechnikum in Stuttgart und nahm dort auch Zeichenunterricht. Dann wechselte er nach Berlin und nahm ein Studium der Bildhauerei auf. Der Bildhauer Reinhold Begas (1831―1911), der für seine neobarocken Skulpturen bekannt war, förderte ihn, war aber für Kruse kein Vorbild.
Stärker beeinflussten ihn seine Lehrer Fritz Scheper (1841―1919) und Albrecht Wolff (1815―1892), die beide sein Talent erkannten. Scheper und Wolff unterstützten ihn auch ab 1879 bei der Ausführung seiner Plastik »Der Siegesbote von Marathon«, die den Läufer kurz vor Überbringung der Nachricht des Sieges über die Perser festhält. Es wurde Kruses erster großer Erfolg, der in zahlreichen Abgüssen Verbreitung fand, und von denen sich Versionen auf dem Dach des Berliner Theaters des Westens, Kruses Wohnhaus Lietzenburg und nun auch eine kleine Bronze in der Sammlung des Schlösschens befinden. Kruse erhielt dafür den Rompreis, mit dem ein Romaufenthalt 1892 verbunden war. Hier studierte Kruse die antiken und klassizistischen Skulpturen. Auch seine erste Frau, Anna Pawel, mit der er vier Kinder haben sollte, lernte er hier kennen. 1895 scheiterte die Ehe. Arbeiten der gemeinsamen Tochter Annemarie sind ebenfalls im Schlösschen ausgestellt.
Der als »brummig und zurückgezogen« geltende Kruse war als Bildhauer erfolgreich, etwa mit der Figurengruppe »Junge Liebe« von 1897. Dennoch spricht aus diesen Figuren keine Leidenschaft, sondern klassizistische Strenge, wie Lehmann im Vergleich zu ähnlichen Motiven bei Auguste Rodin und Camille Claudel zeigen konnte.
1902 kam es zu der Begegnung mit seiner zweiten Frau, der späteren Puppenschöpferin Käthe Kruse. Damals trat sie unter dem Künstlernamen Hedda Somin als Schauspielerin auf, und Max Kruse verliebte sich in die 17-Jährige. Noch im gleichen Jahr kam die Tochter Maria auf die Welt, sieben weitere Kinder folgten.
Ein Aspekt in Lehmanns Vortrag widmete sich neben den biografischen und künstlerischen Einflüssen der Beteiligung bei der Berliner Secession. Lehmann zeigte Beispiele von anderen im Schlösschen vertretenen Künstlern, die der Secession um Max Liebermann angehörten. Diese Künstlergruppe, die seit 1889 gemeinsam in Berlin ausstellte, hatte sich von der akademischen Malerei, wie sie Kaiser Wilhelm II. liebte, losgesagt und machte den deutschen Impressionismus und seine französischen Vorbilder in Deutschland bekannt.
Max Kruse, der die Vorsitzenden der Secession, Max Liebermann und Walter Leistikow, schon lange kannte, trat allerdings erst 1908 in die Künstlergruppe ein. Obwohl er dort Vorstandsmitglied war, sei über ihn in den Aufzeichnungen und Publikationen kaum etwas zu finden, so Lehmann. Neben den jüngeren Bildhauern der Secession, August Gaul, Fritz Klimsch und Louis Tuaillon, spielte Kruse nur eine untergeordnete Rolle. Sein Ruhm in Berlin verblasste. 1910 trat er bereits wieder aus der Künstlervereinigung aus und lebte vorwiegend auf Hiddensee im Familiendomizil Lietzenburg.
Obwohl Kruse sich auch als Erfinder ― unter anderem des Rundhorizontes für die Bühne Max Reinhards – und Aquarellist betätigte, blieb ihm die Anerkennung versagt. Er wurde von den zeitgenössischen Strömungen wie Expressionismus und Kubismus überholt und geriet nach seinem Tod 1942 weitgehend in Vergessenheit.
Mit der Ausstellung in Wertheim, die noch bis zum 28. Februar im Hofgartenschlösschen zu sehen ist, könnte sich dies ändern, so Lehmann ― zumal die Werke der Künstlerfamilie Kruse anschließend in Donauwörth und möglicherweise auch in Berlin gezeigt werden.
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